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Welche Bedeutung hat Nitrat für die Trinkwasserqualität?

Welche Verbesserungen wurden bisher erreicht?

Wie kann eine nachhaltige Nutzung des Weißenstädter Beckens erreicht werden?

Wie kann ich als Landwirt die Nitrateinträge ins Grundwasser verringern?


Welche Bedeutung hat Nitrat für die Trinkwasserqualität?

Für die Trinkwasser-Qualität ist es wichtig, die Nitratgehalte möglichst niedrig zu halten, denn Nitrat wird im Körper zu Nitrit umgewandelt und ist in höheren Konzentrationen insbesondere für Kleinkinder problematisch.

Nitrit reagiert mit dem Blutfarbstoff Hämoglobin und oxydiert das in diesem Farbstoff enthaltene Eisen. Man nennt das aus dem normalen Hämoglobin entstehende veränderte Produkt Methämoglobin. Die Folge ist, dass das Blut weniger Sauerstoff transportierten kann und bei sehr hohen Nitritkonzentrationen die sog. Blausucht (Blaufärbung der Haut durch Sauerstoffunterversorgung) auftritt. Säuglinge bilden noch keine oder wenig Magensäure und sind so besonders gefährdet, da hier die Mikroorganismen schon im Magen mit der Nitritbildung beginnen.

Um die Eignung des Trinkwassers für die Zubereitung von Säuglingsnahrung sicherzustellen wurde der EU-Grenzwert für Nitrat auf 50 mg/l festgelegt, der Richtwert liegt bei 25 mg/l. Im Gegensatz zu den meisten anderen Trinkwassergrenzwerten, deren Einhaltung in der Regel keine Probleme bereitet, müssen für die Versorgung der Bevölkerung mit nitratarmem Trinkwasser oft erhebliche Anstrengungen unternommen werden.

weitere Informationen: Aktuelle Messdaten


Welche Verbesserungen wurden bisher erreicht?

Nitrat gelangt hauptsächlich durch die Düngung von Acker und Grünland in den Boden und kann von dort aus ins Grundwasser ausgewaschen werden. Bereits seit 1996 werden im Auftrag der HEW HofEnergie+Wasser GmbH Ausgleichszahlungen an die Landwirte im Wasserschutzgebiet geleistet. Diese nach dem Wasserhaushaltsgesetz vorgeschriebenen Zahlungen sind ein Ausgleich für die Nutzungseinschränkungen (z.B. Verbot der Gülle-Ausbringung), denen ein Landwirt im Wasserschutzgebiet unterliegt. Im Auftrag der HEW HofEnergie+Wasser GmbH werden von der GeoTeam GmbH im Herbst die Nitratkonzentrationen auf besonders auswaschungsgefährdeten Flächen gemessen und die Landwirte in Abhängigkeit von den festgestellten Nitratwerten entlohnt. Durch dieses Verfahren werden die Landwirte zu einer Bewirtschaftung angeregt, die vor der Hauptauswaschungsperiode im Winter möglichst wenig Nitrat im Boden hinterlässt.

weitere Informationen: Nitratgehalte der Acker- und Grünlandflächen


Wie kann eine nachhaltige Nutzung des Weißenstädter Beckens erreicht werden?

Im Verbundprojekt "Wasser-verbindet" wurden zur Verminderung der Nitratausträge folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • Entwicklung eines neuartigen Modells für die Prognose der Nitratbelastung
  • Bereitstellung einer praxisorientierten Software-Lösung zur Datenverwaltung
  • Intensivierung der privaten und amtlichen Beratung für die Landwirte
  • Verbesserung der Prämienangebote der HofEnergie+Wasser GmbH für eine grundwasserschonende Bewirtschaftung


  • Den oben genannten Maßnahmen liegt die Einsicht zugrunde, dass Ressourcenschutz letztlich nur mit den beteiligten Landwirten, und nicht gegen sie durchgeführt werden kann. Zur Erhöhung der Akzeptanz war es wichtig, die Auswirkungen der unterschiedlichen Nutzungen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Um hierzu überhaupt in der Lage zu sein, mussten zunächst einmal die Stoffeintragspfade und deren Veränderungen bei Nutzungsumstellung erforscht werden. Dann erst können Maßnahmen sinnvoll und zielgerichtet geplant werden. Der nächste und entscheidende Schritt war die praktische Umsetzung: Sinnvoller Einsatz von finanziellen Mitteln zur Steuerung des Umweltverhaltens, intensive Beratung der Betroffenen und Öffentlichkeitsarbeit waren und sind unabdingbar, um eine tatsächliche Verbesserung der Gesamtsituation zu erreichen.

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