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Nitrat-Daten Landwirtschaft

Nitrat in Ackerböden

Ergebnisse der Bodenuntersuchungen im Wasserschutzgebiet seit 1996

Der Nitratgehalt, der im Boden vor Beginn der Auswaschungsperiode im November festgestellt wird, unterliegt während des Winterhalbjahrs mehr oder weniger der Auswaschung. Je geringer das Wasserspeichervermögen des Bodens ist, umso geringer fällt dessen Nitratrückhaltevermögen aus (z.B. sandige Böden). Weist ein ackerbaulich genutzter Boden zudem einen hohen Humusgehalt auf, verfügt er über eine hohe Stickstoffnachlieferung (z.B. anmoorige Böden).

Daher werden die Ackerflächen mit sandigen und stark humosen Böden im Wasserschutzgebiet regelmäßig untersucht. Beprobt wird in den Bodentiefen 0-30 cm, 30-60 cm und 60-90 cm. Der Nitratgehalt des Bodens wird angegeben als Summe in kg Nitrat-Stickstoff pro ha in 0-90 cm Bodentiefe (kg N/ha). Grünlandflächen werden nur stichprobenweise untersucht, da sie in der Regel geringe Nitratgehalte aufweisen.

Boden-Nitratgehalte im Weißenstädter Becken


Der Einfluss der Witterung auf den Nitratgehalt im Boden ist in der Abbildung gut erkennbar. So führte z.B. die warme Herbstwitterung in den Jahren 1997, 2003 und 2005 zu relativ hohen Werten, weil die Winter- und Zwischenfrüchte nur ein Teil des Nitrats aufnehmen konnten, das in den Böden freigesetzt wurde. 1998 und 2002 waren die Werte aufgrund der hohen Niederschläge vor der Probenahme im September und Oktober relativ niedrig, weil bereits ein Teil des Nitrats unter 90 cm Bodentiefe ausgewaschen worden war. Unter Berücksichtigung dieser Effekte und des zunehmenden Kleegrasanteils in der Fruchtfolge ist aber seit 1996 eine eindeutig abnehmende Tendenz erkennbar.

Ist das Nitrat einmal unter die Durchwurzelungstiefe der Kulturpflanzen ausgewaschen, gelangt es über das Sickerwasser der Schwerkraft folgend in das Grundwasser. Bedingt durch den Pumpbetrieb in den Brunnen gelangt das Nitrat schlussendlich ins Trinkwasser.


Änderung der Fruchtfolge im Wasserschutzgebiet seit 1996

Aufgrund der kühlen Witterung wurden im Weißenstädter Becken bis vor kurzem überwiegend Sommerfrüchte (Sommergerste, Hafer, Kartoffeln) angebaut. Der Anteil der im Winterhalbjahr brach liegenden Ackerflächen im Schutzgebiet lag 1996 bei etwa 80%. Winterfrüchte (Raps, Winterroggen, Triticale) hatten nur einen Anteil von etwa 10%. Wintergerste und Zwischenfrüchte, die im Herbst noch relativ viel Nitrat aus dem Boden aufnehmen können, spielten kein Rolle.

Unterstützt durch die Prämienangebote der Stadtwerke Hof (jetzt:HEW HofEnergie+Wasser GmbH) sowie die Beratung des Landwirtschaftsamtes Wunsiedel und der GeoTeam GmbH gelang es, den Anteil der im Herbst begrünten Ackerflächen von ursprünglich 20% auf etwa 60% anzuheben. Dies hat nicht nur zu einer Verringerung der Nitratauswaschung geführt, sondern stellt auch einen wirksamen Schutz vor Bodenerosion dar. Dies ist die wichtigste Voraussetzung, um die Nährstoffeinträge in die Bäche und den Weißenstädter See zu reduzieren.

Winterbegrünung im Weißenstädter Becken

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