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Wie wirken sich die Säure-Einträge auf die Wälder im Weißenstädter Becken aus?

Welchen Einfluss hat die forstliche Nutzung auf die Wasserqualität?


Wie wirken sich die Säure-Einträge auf die Wälder im Weißenstädter Becken aus?

Der Einfluss von Wäldern auf die Wasserqualität ist normalerweise günstig: Im Gegensatz zur Landwirtschaft muss in der Forstwirtschaft normalerweise nicht gedüngt werden. Die Bäume mit ihrer großen Nadel- bzw. Blattoberfläche filtern Luft und Wasser. Schon seit Jahrzehnten fungieren mitteleuropäische Wälder als Senke für Nähr- und Schadstoffe.

Die hohen Säureeinträge, vorwiegend aus Großkraftwerken (Schwefeldioxid) und Autoverkehr (NOx) führten jedoch seit den 70er Jahren zu einem bedrohlichen Absterben von Bäumen. Dieser Effekt trat besonders massiv in den Höhenlagen der Mittelgebirge (z.B. Waldstein, Schneeberg) auf. Durch die Großfeuerungsanlagenverordnung und die Einführung des Katalysators sanken seit den 80er Jahren die Schwefeleinträge um ca. 70%, die NOx-Einträge stabilisierten sich auf einem hohen Niveau: Durch die Einführung des Katalysators wurde im Wesentlichen die Verkehrszunahme im Zuge der deutschen Einheit abgefangen.

Die hohen Säuremengen bleiben jedoch nicht dauerhaft im Wald bzw. im Waldboden gebunden, sondern werden von diesem allmählich wieder abgegeben. Die Folge sind sehr niedrige pH-Werte auch in den Waldbächen. Da der Weißenstädter See im Wesentlichen aus Waldwasser gespeist wird, treten auch hier streckenweise zu niedrige pH-Werte auf. Dies ist insbesondere während der Schneeschmelze der Fall, wenn die in der Schneedecke gespeicherte Säuremenge durch das Abtauen im Frühjahr schubweise in Bäche und See gelangt.

weitere Informationen: pH-Messdaten


Welchen Einfluss hat die forstliche Nutzung auf die Wasserqualität?

Der Forst reagierte auf die hohen Säure-Einträge mit Kalkungsmaßnahmen. Auf diese Weise soll die in den Waldboden gelangte Säure zumindest teilweise neutralisiert und die Bäume gestärkt werden. Die Kalkung von Waldböden hat jedoch noch einen anderen wichtigen Effekt: Durch sie werden im Boden ruhende Nährstoffe, v.a. Stickstoff-Verbindungen, aktiviert und z.B. in das wasserlösliche Nitrat umgewandelt.

Während das Grundwasser unter intakten Wäldern so gut wie Nitrat-frei ist, können aus geschädigten Beständen, Kahlschlägen und gekalkten Flächen doch erhebliche Nitrat-Mengen freigesetzt werden. Damit kann der Wald seine wichtige Funktion als Reinwassergebiet teilweise verlieren. Auch wenn das Wasser den zulässigen Nitrat-Höchstwert von 50 mg/l meist weit unterschreitet, kann es nicht mehr so gut zur Verdünnung von stärker Nitrat-haltigem Wasser aus landwirtschaftlich genutzten Gebieten verwendet werden.

Das Weißenstädter Becken ist ein bedeutendes Trinkwassergebiet und das soll auch so bleiben. Ein vorrangiges Ziel der Forstverwaltung Weißenstadt ist daher eine grundwasserverträgliche Waldbewirtschaftung. Dazu gehört Zurückhaltung bei Kalkungsmaßnahmen insbesondere auf grundwassernahen Standorten sowie der Umbau der derzeit vorherrschenden Fichtenmonokulturen zu naturnahen Laubmischwäldern.

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