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Januar: Arzneimittel in unseren Flüssen

Januar: Arzneimittel in unseren Flüssen

Inhaltsstoffe aus Arzneimitteln gelangen trotz Kläranlagen in unsere Fließgewässer: wie gut werden sie in einem Fluss abgebaut, und wovon hängt die Selbstreinigung ab?

Bei eisigem Frost misst Uwe Kunkel, ehemaliger Mitarbeiter am Lehrstuhl Hydrologie, die elektrische Leitfähigkeit im Querprofil des Roten Mains. So überprüft er, ab welcher Stelle sich der Ablauf der Kläranlage komplett mit dem Wasser des Flusses vermischt hat. Die Abwässer von Kläranlagen haben es in sich: hier finden Forscher viele Inhaltsstoffe unserer Arzneimittel wieder.

Flüsse - insbesondere die Sedimente im Flussbett - können einen Beitrag zur Entfernung dieser organischen Schadstoffe leisten. Dabei hängt ihre Reinigungsleistung stark von den hydraulischen und biogeochemischen Randbedigungen im jeweiligen Fluss oder Bach ab: von Fließgeschwindigkeit und Wassermenge, von Gesteinsart und Sedimentmenge sowie den vorhandenen Bakterien und deren Aktivität. Dazu kommt, dass verschiedene Pharmakarückstände unter gleichen Bedingungen unterschiedlich gut abgebaut werden.

Das DFG-Projekt "Systemorientierte Untersuchung der Konzentrationsdynamik von Arzneimittel-Inhaltsstoffen in Wasser und Sediment von Fließgewässern" unter der Leitung von Dr. Michael Radke wurde im Herbst 2011 abgeschlossen. Uwe Kunkel arbeitet inzwischen im Referat Gewässerchemie bei der Bundesanstalt für Gewässerforschung in Koblenz und untersucht dort den Transport und das biologische Transformationsverhalten organischer Schadstoffe in Böden und Klärschlamm.

Foto: Olga Naeb, 18. Dezember 2009



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