Druckansicht der Internetadresse:

BayCEER - Bayreuth Center of Ecology and Environmental Research

print page

Meteoritenkrater in Spanien

Presenting person: Prof. Dr. Kord Ernstson, Fakultät für Geowissenschaften, Universität Würzburg
Th. 2004-05-06 (16:15), H6

Die weitaus meisten Einschläge von Großmeteoriten (Asteroiden, Kometen) auf den Oberflächen von Planeten und Ihren Monden haben singuläre geologische Strukturen (Meteoritenkrater, Impaktstrukturen) erzeugt. Selten, aber auch von besonderer astronomischer Bedeutung, sind synchrone Mehrfacheinschläge mit dem Resultat von Doppelstrukturen oder multiplen Impaktstrukturen bzw. Impakt-Kraterketten. Insbesondere bei großdimensionierten multiplen Impakten sind auf der Erde weitreichende Umweltkatastrophen mit weltweit kollabierenden Ökosystemen vorstellbar.

Ein großer multipler Impakt hat im Mittleren Tertiär (Oberes Eozän oder Oligozän) im Norden der Iberischen Halbinsel stattgefunden. Er umfaßt die bereits länger bekannte 40 km messende Azuara-Impaktstruktur sowie das nahegelegene etwa 80 km lange und 40 km breite Impaktbecken von Rubielos de la Cérida. Zusammen mit einer weiteren Ringstruktur in unmittelbarer Nähe bilden sie eine über 120 km lange Kraterkette. Impaktablagerungen weiter im Norden Spaniens lassen vermuten, daß das Einschlagsgebiet die Dimension von grob 300 km besaß.

Belegt ist der multiple Einschlag durch praktisch alle bekannten und anerkannten Impaktphänomene wie Morphologie, geophysikalische Anomalien, Impaktbreccien, Impaktschmelzgesteine, Auswurfmassen und starke Effekte einer Schockmetamorphose. Dieser multiple Impakt, auf der Erde in dieser Form ohne Gegenstück, ist zusammen mit den Impaktphänomenen Gegenstand des Vortrags.

Webseite zum Thema: www.impaktstrukturen.de.


Export as iCal: Export iCal
TwitterYoutube-Kanal
This site makes use of cookies More information