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BayCEER - Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung

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Die neue WRB-Bodenklassifikation

Vortragender: Dr. Peter Schad, Institut für Bodenkunde, TU München
Do. 15.05.2008 (16:15), H 6

Die internationale Ausrichtung von Wissenschaft und Praxis erfordert seit längerem eine internationale Bodenklassifikation. Neben der US Soil Taxonomy, die als einziges der etwa 50 nationalen Bodenklassifikationssysteme weltweit anwendbar ist, war das seit den 70er Jahren die Legende zur Weltbodenkarte der FAO. Sie wurde 1998 von der World Reference Base for Soil Resources (WRB) abgelöst. 2006 wurde die zweite Auflage der WRB vorgelegt (herausgegeben von Erika Micheli, Peter Schad und Otto Spaargaren). Die WRB hat nur zwei Hierarchiestufen. Die obere Stufe umfasst die Reference Soil Groups (RSGs). Auf der unteren Stufe werden die Namen nach dem Baukastenprinzip gebildet, indem dem Namen der RSG ein oder mehrere Adjektive, die sog. Qualifier, hinzugefügt werden. Sowohl RSGs als auch Qualifier werden auf der Basis von diagnostischen Horizonten, Eigenschaften und Materialien (Diagnostika) definiert. Die neue WRB von 2006 bringt nun umfangreiche Änderungen. Böden aus technogenem Substrat und Stauwasserböden, die beide bisher auf zahlreiche RSGs verteilt waren, wurden unter den Namen Technosol und Stagnosol auf die Ebene der nunmehr 32 RSGs erhoben. Die Definitionen der Diagnostika wurden fast alle verändert, zahlreiche offensichtliche Fehler korrigiert, Abgrenzungen zwischen den RSGs oftmals völlig neu gezogen und viele neue Qualifier eingeführt. Mit der neuen WRB lassen sich Böden auch für viele praktische Anwendungen mit hinreichender Präzision benennen. Die weltweit gute Akzeptanz der neuen WRB zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.

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